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om Physik-Nobelpreisträger Max Planck stammt der Satz: „Wenn Sie die Art und Weise ändern, wie Sie die Dinge betrachten, ändern sich die Dinge, die Sie betrachten.“

Damit erweitert der Begründer der Quantentheorie eine Erkenntnis, die auch schon der griechisch-antike Philosoph Epiktet formulierte:

„Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge sind es, die uns glücklich oder unglücklich machen.“

Max Planck, der Physiker sagt also, in Erweiterung von Epiktets Gedanken: Unsere Art Dinge zu betrachten, beeinflusst nicht nur unser Glücklich- oder Unglücklichsein, sondern es beeinflusst und verändert sogar die Dinge selbst.

Dies gibt einen Hinweis darauf, was PR (Public Relation) in einer Gesellschaft tatsächlich bewirken kann.

In der Politik wird das Prinzip der gezielten Vorurteils-Erschaffung seit geraumer Zeit eingesetzt, und zwar in Form von „Schönsprech“. Man gibt einem geplanten Vorhaben einen Namen, der die Wahrnehmung und das Urteil der Leute beeinflussen soll, noch bevor sie die Sache selbst untersucht haben.

Beispiel: Mit einem Begriff wie das „Gute-KiTa-Gesetz“ haben die politischen Schönsprecher ihrer (nach wie vor umstrittenen) Verordnung eine Bezeichnung verpasst, mit der die Eltern die Qualität der Maßnahme in der Art eines Stiftung-Warentest-Urteils (Gut) schon beim Aussprechen des Namens vorwegnehmen sollen, noch bevor jemand richtig nachgeschaut hat, was da eigentlich drinsteht.

Offizieller Titel dieses Gesetzes lautet übrigens "Gesetz zur Weiterentwicklung der Qualität in der Kindertagesbetreuung". Der Name war für die Vermarktung an das Elternvolk natürlich zu sperrig, ist jedoch ebenfalls in der Sache irreführend. Das Gesetz regelt nämlich mitnichten die Weiterentwicklung von „Qualität“ in Kindertagesstätten, sondern verfügt statt dessen, dass Kindertagesstätten jetzt mehr Geld aus allgemeinen Steuermitteln erhalten sollen, was sie wahlweise auch für Beitragsfreiheit verwenden können. Und wie sich inzwischen auch im Internet rumgesprochen hat, ist etwas, das es umsonst gibt, nicht notwendigerweise von guter oder gar besserer Qualität, sondern… naja. Geschlecht einer Person ist nicht notwendigerweise das wahre Geschlecht dieses Menschen, tatsächlich sei das wahre Geschlecht vom biologischen Geschlecht unabhängig und zwischen männlich, weiblich und beliebig viel dazwischen und außerhalb wählbar und formbar.

Konservative Interessengruppen laufen Sturm gegen eine solche Sichtweise, „Woke“, die sich als die Fortschrittlichen sehen, liefern entsprechend hitzige Debatten und die dazugehörige „Cancel Culture“. Die Mehrheit der Medien und Medienschaffenden in Deutschland haben sich auf die Seite der Fortschrittlichen geschlagen, entsprechend voluminös präsentiert sich die Berichterstattung zu diesen Themen. Eine weitgehend schweigende Mehrheit von Unbeteiligten lässt den Sturm mehr oder weniger kopfschüttelnd vorbeiziehen.

Wie ermittelt man in einer Gesellschaft den tatsächlichen Anteil einer bestimmten Bevölkerungsgruppe an der Gesamtbevölkerung? Im Falle der Menschen mit einer nicht-binären Geschlechtszuordnung ist das gar nicht so einfach – es gibt kaum verlässliche Zahlen.

Es sei klargestellt: Diskriminierung ist immer sehr schlecht, ganz schlecht, eigentlich vollkommen unakzeptabel.

Die Frage erhebt sich jedoch, ob die aktuellen in vielen Medien breitgetretene Diskussionen zum Thema geeignet sind, der Diskriminierung von nicht binär zugeordneten Menschen Einhalt zu gebieten? Ist eine vehement forcierte „Cancel-Culture“ für Konservative nicht ebenfalls eine veritable Diskriminierung?

Nur als Gegenbeispiel: Die meisten Medienschaffenden haben sich darauf geeinigt, nicht zu oft und nicht zu detailliert über Suizidhandlungen zu berichten, um so wenig wie möglich Menschen zur Selbsttötung zu ermutigen. Eine überwiegende Mehrheit der Gesellschaft erachtet den Selbstmord nun mal als eher weniger wünschenswert. Die selben Medien gewähren den Menschen mit nicht-binären Geschlechtsauffassungen eine Medienpräsenz, die in einem deutlichen Missverhältnis steht zu einem auch sehr großzügig angenommenen wahren Bevölkerungsanteil. Man möchte die Sache wohl als wünschenswert darstellen.

Was man mit Hilfe von Max Planck sagen könnte: Wenn wir unseren Kindern in Schulen und Elternhäusern konsequent beibringen, es sei nicht sicher, ob jemand männlich oder weiblich ist, werden wir mit der Zeit immer mehr Kinder und Jugendliche bekommen, die sich nicht sicher sind, ob sie männlich oder weiblich sind.

Eine Gesellschaft, die einer relativ kleinen Minderheit erlaubt, die sehr große Mehrheit in dieser Weise zu unterrichten, muss sich nach dem Prinzip der Demokratie demnach die Frage stellen:

Wollen wir mehr Kinder, die sich nicht sicher sind, ob sie männlich oder weiblich sind, oder wollen wir eher Kinder, die sich die Frage (mangels Anregung) gar nicht erst stellen?

Was wollen wir?

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Laut Umfrage sind 90 Prozent der Menschen nicht in der Lage, mehr als drei ihrer 30 Menschenrechte zu benennen.

👉 𝗦𝘁𝗮𝗿𝘁𝗲 𝗷𝗲𝘁𝘇𝘁 𝗱𝗮𝗺𝗶𝘁, 𝗗𝗲𝗶𝗻𝗲 𝗥𝗲𝗰𝗵𝘁𝗲 𝗮𝗹𝘀 𝗠𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵 𝘇𝘂 𝗸𝗲𝗻𝗻𝗲𝗻 𝘂𝗻𝗱 𝘀𝗰𝗵𝗮𝘂 𝗗𝗶𝗿 𝗱𝗲𝗻 𝗩𝗶𝗱𝗲𝗼 𝗱𝗲𝗿 𝗚𝗲𝘀𝗰𝗵𝗶𝗰𝗵𝘁𝗲 𝗗𝗲𝗶𝗻𝗲𝗿 𝗠𝗲𝗻𝘀𝗰𝗵𝗲𝗻𝗿𝗲𝗰𝗵𝘁𝗲 𝗮𝗻.

Photo by Aysegul Yahsi on Unsplash

Publiziert am
Mar 25, 2024
 in Kategorie:
Gleichheit

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